Gelähmt

In den letzten Tagen ging es mir so schlecht wie schon lange nicht mehr. Daher konnte ich auch nicht wirklich schreiben. Meine Angst ist wieder so stark das ich kaum rausgehen mochte. Letzte Woche war meine Betreuung hier und ich habe angefangen zu erzählen von dem was ich erlebt habe und die vielen Fragen warum das jetzt alles hochkommt. Ich sehe wieder Bilder von dem was mit alles angetan wurde. Bilder als wäre es gestern passiert und ich kann nichts dagegen tun. Es lähmt meinen ganzen Tagesablauf und alles was damit Verbunden ist. Auch schlafe ich nur 2 bis 3 Stunden pro Nacht. Ich wechsel dann vom Bett aus das Sofa und umgekehrt.

Habe kaum Hunger, obwohl ich Esse. Ich habe nun schon seit über eine Woche nicht mehr richtig gekocht. Nur Obst und Gemüse gegessen.

Gestern war ich bei der Therapie, auch dort habe ich die Frage gestellt warum jetzt alles wieder hoch kommt und mich fertig macht. Die Antwort war je besser es mir geht, je mehr kann hochkommen. Die Antwort hatte ich nicht wirklich erwartet. Auch mein Schlechtes Gewissen und die Schuld die ich mir selber an seinem Tod gebe war ein Thema. Auch dort war ich den Tränen sehr nah, auf dem Weg nach Hause habe ich dann den Tränen freien Lauf gelassen. Auf dem weg nach Hause bin ich einen Umweg zu Bank gelaufen, da konnte mich niemand weinen sehen.

Mein Kopf schmerzt wieder und ich bin kaum in der Lage etwas zu machen. Ich möchte heute wieder eine Sendung fahren, weiß aber nicht ob ich es schaffe, den auch heute sollte ich zur Tafel gehen und meine Obst und Gemüse Vorräte aufzufüllen.

Ich bin jeden Tag zu Müde um etwas zu machen, das macht sich leider auch bei der Hausarbeit spürbar. Sollte wieder mal Staubsaugen und Staub Wischen, Bad Putzen usw. Ich mag das alles nicht mehr, diese Blöde Krankheit habe ich nur einem Monster zu Verdanken. Es ist dieser Hass auf Ihn den ich leider nicht aufbringen kann. Es war ein Mieses Abhängigkeitsverhältnis was er total und über Jahre nur Ausgenutzt hat. Und immer wieder wenn du das nicht machst, nehme ich eine von deinen Schwestern. Unter diesem Druck habe ich all die Jahre immer wieder Nachgegeben. Auch seine leeren Versprechungen nur noch das eine mal oder bald haben wir genug Geld für alles.

Das Schicksal ist ein Mieser Verräter, denn es hält mich Fest in seinen Händen. Mein Leben hat er zerstört und ich kann nichts dagegen machen, außer es einfach hinzunehmen. Aber das hindert mich am allen was ich machen möchte.

Ich weiß nicht wie viele Männer es waren, an die er mich weiter verkauft hat. Es waren viele. Und dann noch die wo ich nach seinem Tod hin bin um mich zu prostituieren. All das Verfolgt mich zu Zeit jeden verdammten scheiß Tag. Reißt mich in Stücke. Immer ein bisschen weiter und weiter. Ein ende gibt es wohl nicht. Warum auch!